„Tätig-Sein hat heilende Wirkung!“ – dieser Grundsatz beschreibt die Inhalte der Ergotherapie treffsicher. Ergotherapeuten behandeln Menschen aller Altersgruppen mit physischen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen und unterstützen die Erhaltung, Verbesserung oder Wiedererlangung der individuellen Handlungsfähigkeit in allen Lebensbereichen. Sie arbeiten dabei mit anderen Gesundheitsberufen zusammen – im Zentrum der Ergotherapie steht dabei das Üben alltäglicher Handlungen, das Training des motorischen Geschick Aufgabenlösungen, um beispielsweise Konzentration und Aufmerksamkeit zu fördern.
Der Begriff Ergotherapie ist für viele Menschen schwer greifbar, das Wissen über die Therapie in der österreichischen Bevölkerung ist teils noch sehr gering. Auch die Abgrenzung zu bzw. Kombination und unterstützende Wirkung mit anderen Therapien ist kaum bekannt. Eine Befragung (2011) von rund 300 Personen, die keine direkten Berührungspunkte mit Ergotherapie haben, zeigt, dass nur knapp 50 Prozent die genauen Inhalte und Nutzen der Therapie kennen.
Das erwartet sie in der Ergotherapie
Ergotherapie beruht auf medizinischer, sozialwissenschaftlicher und handlungsorientierter Grundlage. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie „Gesundung durch Handeln“. Ergotherapie befasst sich also mit den Zusammenhängen von Bewegung, Wahrnehmung und Lernen.
Ihre Ergotherapie beginnt mit einem Gespräch in einer therapeutischen Praxis, einem Ambulatorium, einer Ambulanz oder mit dem Hausbesuch einer Ergotherapeutin. Entsprechend Ihres Befundes sowie Ihrer speziellen Wünsche und Bedürfnisse werden die therapeutischen Ziele besprochen. Dann wird ein persönlicher Behandlungsplan erstellt und Termine fixiert und schon kann die Ergotherapie losgehen.
Einsatzbereiche der Ergotherapie (Auszug)
ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom/Hyperaktivitätsstörung) , Menschen mit Alterserkrankungen wie Parkinson oder Alzheimer, Schlaganfall- oder Herzinfarktpatienten, Menschen mit Multipler Sklerose, Menschen mit angeborenen geistigen oder körperlichen Schädigungen, Menschen mit Störungen der Koordination, der Aufmerksamkeit, der Reaktion, der Merkfähigkeit, des Gleichgewichts oder der Grob- bzw. Feinmotorik.
Das tut man in der Ergotherapie
Sie sind durch einen unfall, eine Krankheit, eine Behinderung oder eine Entwicklungsbeeinträchtigung in Ihrem täglichen Leben eingeschränkt? Mittels Ergotherapie lernen Sie Alltagshandlungen wieder so auszuführen, dass Sie Ihr Leben möglichst selbstständig meistern können.
Behandelt werden Menschen mit physischen, psychischen und sozialen Beeinträchtigungen. Dabei übt man u.a. alltägliche Handlungen, trainiert das motorische Geschick oder löst Aufgaben, um beispielsweise Konzentration und Aufmerksamkeit zu fördern. Handlungsfähig im Alltagsleben zu sein bedeutet, dass ein Mensch die Aufgaben, die er sich stellt und die ihm durch sein Leben bzw. die Gesellschaft gestellt werden, für sich zufriedenstellend erfüllen kann.
Das Ziel – größtmögliche Selbständigkeit und Unabhängigkeit im Alltags-, Schul- und Berufsleben – wird mittels verschiedener ergotherapeutischer Maßnahmen verfolgt. Ergotherapie wird auch im Rahmen der Prävention angewendet, um zum Beispiel bei Schulkindern die Konzentrationsfähigkeit zu fördern, die auditive (= den Gehörsinn betreffend) Wahrnehmung zu stärken oder frühzeitig die Feinmotorik zu trainieren.
Hilfsmittelberatung: Vielfach wird im Rahmen einer Therapie eine Hilfsmittelberatung angeboten. Unter Hilfsmitteln versteht man Gegenstände, mit deren Hilfe die Selbstständigkeit des Erkrankten weitestgehend wieder hergestellt wird. Auch können Hilfsmittel dazu dienen, Folgeschäden zum Beispiel durch Schonhaltungen zu vermeiden.
Beratung und Terminvereinbarung:
Christiane Lang